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Leipziger Buchmesse

Leipziger Buchmesse

vom 18. bis 21. März 2010

Der Stand des Fabuloso Verlages mit der Creativo
befand sich in Halle 5, Stand Nr. F310
in Gemeinschaft mit der Buchmanufaktur Claudia Flade
und in der Nachbarschaft mit dem Wiesenburgverlag

Lesungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Leipzig liest“
fanden im Literaturcafe „Shakunda“ statt.

Freitag, 19. März 2010; Beginn 19.00 Uhr
Es lesen: Gabriela Schossing, Hanna Jüngling
und Dagmar Bromund.

Lesung Träume 2010

Sonnabend. 20. März 2010; Beginn 19.00 Uhr
Es lesen: Johanna G. Lenz, Dorothea Christian,
Ingrid Hammer und Michael Touma.

Lesung Reisen 2010

Messebericht von Norbert Lang

Mein sechstes Jahr auf der Leipziger Buchmesse – dieses Mal bereits Ankunft am Mittwoch, einen Tag vor Beginn – empfehlenswert.
Ohne verabredet zu sein oder noch telefoniert zu haben, sind Walter und ich punktgenau an der Rezeption vom Campingplatz Auensee eingetroffen. Nachdem wir unsere Bungalows in Augenschein genommen hatten, unternahmen wir einen Spaziergang rund um den See, mit einer entspannenden Einstimmung plus Cappuccino auf sächsische Art. Mittlerweile waren Gudrun und Manfred per Auto eingetroffen.
Der erste Ausflug zur Messe mit einer leichten zusammen helfenden Aufbauaktion. Wie in einem Räderwerk nahm der Stand von Creativo und Fabuloso Gestalt an. Ein herzliches Hallo mit Werner Schmid vom Wiesenburg Verlag direkt nebenan, bei dem pünktlich zu Messebeginn mein Buch ’Zauberhaftes New York’ erschienen ist. Von Walter über Gudrun gelangte ich vor zwei Jahren zu ihm und so zu Creativo. Insofern möchte ich mich kurz als Norbert Lang vorstellen. Ein wunderbares Gefühl der Segnung, des Empfangs, das Buch in Händen zu halten. Die Tage danach wurde mir bewusster, dass das größte Glück darin liegt, dass es über meine Stadt der Liebe – New York – hier steht.
“Nach Hause Johann“* – Manfred fiel der tägliche Chauffeur-Job zu, den er glaube ich auch gerne ausgeübt hat.
Um jetzt nicht jeden Tag für sich zu beschreiben, ein paar kurze Eindrücke der Erinnerung. Atmosphäre entsteht ja in erster Linie durch Menschen und dies ist mir in Leipzig aufgefallen: dass sie hier einen willkommen heißen und dies nicht nur zur Buchmesse. Viele neue Begegnungen, so einige vertieften sich. Hanna, mit der ich den Stand mal von außen gegenüber, mal von innen heraus all das Geschehen betrachtete. Gerlinde saß am Webstuhl, Dorothea und Gudrun hinter dem Präsentationstisch in Erwartung der zahlreichen Besucher. Plötzlich tauchte Dagmar auf, die viel lachte – auf dieser lustigen interessanten Tour in der obligatorisch überfüllten Straßenbahn. Leider ist sie abends nach der Lesung in der Südstadt gleich wieder abgefahren.

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Im Literaturcafé Shakunda las sie als ’Genoveva’ aus ihrem Buch ’Der Weg nach innen’ und Hanna aus ihrem ’Tee und Geige’; Gudrun begleitete und ich als einziger Mann unter den vielen anwesenden Frauen im Auditorium – durchaus angenehm – zu Beginn nur, denn Werner Schmid sandte mich in einen Loft über den Dächern von Leipzig – zu einer Lesung in die Südsee.

Leipzig10 Verlegergespräch0251
Mit Walter war ich viel zusammen, das festgehaltene Foto – sitzend im Creativo-Stand – zeigt uns idealtypisch und es wurde ja immer sehr spät bei unseren Gesprächen. Nun reiste er auch schon früh ab, ich dagegen erhielt meine zwei zusätzlichen Nächte vom Campingplatz, wie zuvor bestellt. Danke! Wunderbare Erlebnisse, die im Schlösschen Gohlis mit den Autoren vom Wiesenburg Verlag zu Ende gegangen sind – stop – die Frühstücke zusammen via Hanna und Gudrun zubereitet, rundeten den jeweils beginnenden Morgen ab.
Ich muss gestehen, die Produktion meines Buches hatte Spuren hinterlassen – insofern erschöpft, doch hätte ich früher gewusst, dass ich mit einem Bericht beauftragt werde, hätte ich den Notizblock zu Rate gezogen. Anders als bei früheren Messebesuchen war ich so mehr mit dem ’Geschehen lassen’ beschäftigt und in die Gespräche mit Hanna vertieft.
Aufgefallen ist mir dieses Jahr, dass sich die Leipziger Buchmesse räumlich nach Osten erweitert hat. Zwei diagonal verlaufende sog. ’skywalks’ zu den jeweils gegenüberliegenden Hallen durchbrechen die sonst bestimmende architektonische Geradlinigkeit. So spielte sich ein buntes Leben gerade in diesem Bereich ab – die unübersehbaren ’Mangas’ die… dominieren wäre nicht das richtige Wort eher… nachhaltig prägen. Jugendliche, die einem überall in jeglichen Facetten und phantasievollen Verkleidungen begegnen – von zart bis hart möchte man sagen. Wenngleich sie weniger lesen mögen, so ist mit ihnen doch eine eigene Kultur entstanden – ein Spiegel unserer Zeit, von dem was wir gegenwärtig sind? Vielleicht stellen sie nur eine Zeiterscheinung dar, doch beeindruckend finde ich deren gesteigerte Kreativität, mit der sie sich miteinander – unübersehbar – ausdrücken, angefangen von Kostümen im Hochzeitsgewand bis zum Flanieren á là Ludwig XIV Stils. Ich finde dies lässt hoffen… und bemerkenswerterweise hatten sie ihren Teil der Halle direkt neben den Verlagsständen für Bildung.
Leipzig und Buchmesse – Menschen die eine Atmosphäre der Freundlichkeit erschaffen, die Offenheit miteinander zu reden, mit einer leichten Brise Erotik gewürzt. Ich überlege, ob der Auensee nicht ein geeigneter Treffpunkt für eine Creativo-Sitzung wäre. Was meint ihr?

*ein geflügeltes Zitat aus der ARD Fernsehserie “Graf Yoster gibt sich die Ehre“ (1967 – 76). Dieser war ein passionierter Kriminalschriftsteller, unterwegs mit seinem Fahrer Johann; dem erfolgreichen Abschluss eines jeden Falls folgten stets obige Worte.