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Eichsfelder Autorinnen setzen sich für ein österreichisches Hilfsprojekt ein

Manche Menschen spenden Geld, um Gutes zu tun, andere geben Kleidung oder Spielzeuge ab. Melanie Buhl und Michaela Schreier spenden Geschichten. Die Eichsfelder Autorinnen, die sich unter anderem für Creativo engagieren, beteiligen sich an einer Benefizaktion zugunsten der Gewaltopferhilfe des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser.

Duderstadt. Erfahren hat die Rüdershäuserin Buhl davon via Facebook. Über das soziale Netzwerk ist sie mit Autoren in der ganzen Welt in ständigem Kontakt – so auch mit einer Autorin in Österreich, die ihr davon berichtete, es sei ein Geschichtenband zugunsten von Opfern häuslicher Gewalt geplant.

„Dafür lohnt es sich einzusetzen“, habe sie sofort gedacht, berichtet Buhl, die sich auch schon für Benefizaktionen zugunsten benachteiligter Kinder eingesetzt hat. Außerdem habe sie ihre Kollegin Schreier gefragt, ob auch sie sich mit einer Geschichte beteiligen wolle. Auch die Duderstädterin hat sich bereits ehrenamtlich für Kinder engagiert.

„Ursprünglich sollte nur ein Buch entstehen“, erklärt Buhl. Dann hätten sich plötzlich mehr und mehr Autoren bereiterklärt, mitzumachen: Mittlerweile sind es 144 aus ganz Europa. Die Organisation liegt dabei bei der österreichischen Autorin Karin Pfolz, die selbst Opfer von Gewalt in der Ehe wurde und die Aktion unter der Schirrmherrschaft des Vereins „Respekt für Dich“ initiierte.

„Geschichten aus aller Welt“

Inzwischen sind vier Bücher erschienen, die unter dem Motto „Gemeinsam schreiben – Jedes Wort ein Atemzug“ stehen. Neben zwei Teilen von „Geschichten aus aller Welt“ wurden „Winter- und Weihnachtsgeschichten“ und „Kriminelle Geschichten“ veröffentlicht.

Von den beiden Eichsfelderinnen gibt es darin Texte aus unterschiedlichen Genres zu lesen: Buhl reist ins Fantasy-Reich: Sie erzählt die Geschichte eines Mädchens, das unter einem Apfelbaum ihre imaginären Freunde aus der Welt der Elfen und Feen trifft. Als Erwachsene verliert sie die Fähigkeit, mit ihnen zu kommunizieren. Trost findet sie in dem Apfelbaum, der sie an diese Zeit erinnert.

Schreier verarbeitet in einer Geschichte die Erkenntnisse, die sie in Zusammenhang mit einem Präventionsprojekt der Duderstädter Polizei gewonnen hat: Kinder in bedrohlichen Situationen müssen auf sich aufmerksam machen. „Mit meiner Geschichte will ich Kindern den Mut geben, den Mund aufzumachen“, erklärt sie. Eine zweite Story habe sie im Weihnachtsband veröffentlicht.

„Die werden sich aber einig, die beiden“

Darin gehe es um ein ungewöhnliches Zusammentreffen: Das von der Geschenkewut zum Weihnachtsfest angenervte Christkind trifft denjenigen, den sie dafür verantwortlich macht: den Weihnachtsmann. „Die werden sich aber einig, die beiden“, sagt Schreier lachend.

Die 41 Jahre alte Duderstädterin plant bereits ein weiteres Buch, in dem sie sich auf neue Wege begeben will: Gruselgeschichten für Kinder und Jugendliche seien es, die darin veröffentlicht werden sollen, verrät sie. Ein Erscheinungsdatum gebe es noch nicht.

Beide Autorinnen bieten bei Interesse Lesungen an, in denen die Texte aus den Benefizbüchern und aus der Arbeit mit Creativo vorgetragen werden können. Kontakt lässt sich über Facebook herstellen oder per E-Mail an info@melanie-buhl.de.

Eichsfelder Tageblatt / Von Nadine Eckermann |